Tibetaktivisten sorgen für spektakuläre Aktion in Zürich
Eine Gruppe von Tibetaktivisten hat heute in Gedenken an den tragischen Vorfall in Tibet mit einer gewaltfreien, aber dramatischen Aktion vor dem chinesischen Konsulat in Zürich für Aufsehen gesorgt. Ein als Mönch verkleideter Aktivist hat sich dabei neben das Eingangstor des Konsulats angekettet, als Symbol für das Leiden der Tibeter im besetzten Tibet. Dabei wurden Slogans gerufen wie „Lasst den Dalai Lama nach Tibet zurückkehren“ und „Freiheit für Tibet“. Zudem war ein Banner ersichtlich mit der Aufschrift „Mein Tod haftet an euch! – Free Tibet“. Der Kantonspolizei Zürich gelang es nach 20 Minuten den jungen Tibeter zu entfernen und die Aktion zu beenden. „Wir verurteilen die Tibetpolitik Chinas“ sagt Migmar Dhakyel, Mediensprecherin der Aktivistengruppe. „Diese Handlung zeigt, wie verzweifelt das tibetische Volk ist. Es ist höchste Zeit, dass die Gewaltherrschaft Chinas über Tibet ein Ende nimmt.“ fordert sie weiter. Mit dieser Aktion möchten die jungen Aktivisten auf die Unterdrückung der Tibeter durch die chinesische Regierung aufmerksam machen.Zum Anlass dieser Aktion führte die Selbstverbrennung des tibetischen Mönchen Tsewang Norbu vom vergangenen Montag. Er hatte sich in der Stadt Darwu, Region Karze, in Tibet selbst angezündet und ist kurze Zeit später an seinen schweren Verletzungen verstorben. Dies tat er aus Protest gegen die chinesische Regierung, die Tibet seit 1949 illegal besetzt hält. Laut Augenzeugenberichten hat er vor seiner Verzweiflungstat noch Flugblätter verteilt und Slogans wie “Lang lebe Seine Heiligkeit” und “Wir sind das tibetische Volk, wir wollen Freiheit!” gerufen. Danach hat er Benzin getrunken, über seinen Körper gegossen und sich in Brand gesetzt. China reagierte nur einen Tag später mit immenser Militärpräsenz und hält das Kloster seither abgeriegelt. Dennoch haben sich vor dem Kloster zehntausende Tibeter versammelt, um ihre Solidarität zum verstorbenen Mönch zu demonstrieren.Es handelt sich um die zweite Selbstverbrennung in dieser Region in diesem Jahr. Im März hatte sich bereits ein junger Mönch des Klosters Kirti im nahe gelegenen Ngaba angezündet und erlag seinen Verletzungen. Der damaligen Sebstverbrennung folgten massive Repressalien seitens der chinesischen Regierung. Zwei Selbstverbrennungen in so kurzer Zeit zeigen, dass es sich nicht nur um einen Einzelfall handelt, sondern eine Folge der unerträglichen Situation der Mönche in Tibet ist.
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