Sie wollen zu Fuss nach Genf
Ganze 275 Kilometer liegen vor ihnen. Heute Morgen um 9 Uhr starteten acht Tibeter beim Bahnhof Luzern ihren DemoMarsch nach Genf. «So wollen wir auf das Schicksal von Tibet aufmerksam machen», sagt Tenzin Chorten Dhewatsang (im Bild ganz rechts). Das Ziel in Genf ist die Uno. «Es ist die Pflicht der Uno, ein Volk in grosser Not zu schützen.»
Es ist eine kleine, aber bunte Truppe. Die meisten von ihnen leben im Raum Luzern. Zwei kommen aus dem Kanton Thurgau. Einige tragen Tibet-Fahnen und Bilder von brennenden Mönchen auf sich. Dhewatsang erklärt: «Seit März haben sich elf junge Mönche in Tibet selbst angezündet, weil sie in
ihrer verzweifelten Lage keine andere Möglichkeit mehr sahen.»
So drastisch ist die Massnahme dieser acht Tibeter zum Glück nicht. Trotzdem ist ihr Plan ziemlich abenteuerlich: «Wir wollen am 21. November ankommen. Das macht rund 23 Kilometer pro Tag.» Die Route führt via Wolhusen, Huttwil, Langnau, Worb, Bern, Murten, Payerne, Moudon, Lausanne und Genthod nach Genf. Wo sie schlafen und essen werden, wissen sie noch nicht. Ausgerüstet sind sie jeweils bloss mit einem kleinen Rucksack.
«Das ist ein individueller Protest», so Dhewatsang. Hinter uns steht keine Organisation, die alles für uns plant.» Der DemoMarsch sei auch nicht mit anderen Tibetern in der Schweiz abgesprochen. Dhewatsang ho t aber, dass sie unterwegs von Tibetern oder Sympathisanten spontan begleitet werden – vor allem an den Wochenenden.
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