Goldminen-Unglück in Tibet: Mehr als 80 Bergleute werden vermisst

Lhasa/Peking - Seit über 24 Stunden gibt es kein Lebenszeichen. 83 Bergarbeiter sind am Freitag in den Bergen von Tibet unter einem massiven Erdrutsch begraben wurden. Dies berichtete der staatliche chinesische Fernsehsender CCTV am Samstag. Über 2000 Rettungskräfte seien in dem Maizhokunggar-Bezirk von Lhasa auf der Suche nach ihnen. Die Temperaturen an der Unglücksstelle waren am Freitagabend unter den Gefrierpunkt gefallen. Als die Arbeiter gerade eine Pause machten, seien sie von rund zwei Millionen Kubikmeter Schlamm und Steinen überschüttet worden, berichtete das Staatsfernsehen. Die Kumpel waren Mitarbeiter einer Tochtergesellschaft des größten Goldproduzenten Chinas. Das Unternehmen ist in staatlicher Hand.

Nach den Medienberichten waren zwei der Arbeiter Tibeter, der Rest ethnische Han-Chinesen, die für das Großprojekt nach Tibet kamen. Tibet besitzt große Mengen an Bodenschätzen wie Kupfer, Bauxit und anderen wertvollen Metallen und Mineralien. Doch es gehört zu den ärmsten Regionen Chinas. Ein Großteil der Gewinne fließt über die Staatsfirmen nach Peking ab.

Häufig werden Vorschriften umgangen

Peking wird immer wieder vorgeworfen, Tibets Erdschätze ohne Rücksicht auf die dortige Umwelt, Kultur und Bevölkerung zu fördern. Unzufriedenheit mit der chinesischen Herrschaft hatte 2008 zu Aufständen in Lhasa und anderen tibetischen Gemeinden geführt, die jedoch unterdrückt wurden. In den vergangenen Jahren haben sich über 100 Tibeter in Protest selbst in Brand gesteckt.

Am Freitag kam es noch zu einem zweiten Bergbau-Unglück. Im Nordosten Chinas in der Stadt Baishan sind mindestens 28 Arbeiter in einer Kohlegrube bei einer Gasexplosion ums Leben gekommen. 13 Kumpel konnten verletzt gerettet werden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Behörden würden nun untersuchen, wie es zu der Explosion kommen konnte. China ist der größte Verbraucher von Kohle weltweit.Chinas Bergwerke gelten als besonders gefährlich. Die Sicherheitsvorschriften werden oft umgangen. Jedes Jahr kommen Hunderte Menschen bei Minenunglücken ums Leben. Da davon ausgegangen wird, dass viele Unglücke vertuscht werden, dürfte die tatsächliche Zahl noch höher liegen.

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