China spioniert Studenten im Ausland aus

Laut einem Hintergundartikel der australischen Fairfax Media unterhält China ein komplexes Netzwerk unter chinesischen Auslandsstudenten, das die Aufgabe hat, diese zu überwachen und unliebsame politische Tätigkeiten zu unterbinden. Details sind aus Australien bekannt, jedoch gibt es kaum Zweifel, dass solche Netzwerke auch in anderen Ländern unterhalten werden. Chinesische Offizielle bestätigten gegenüber Fairfax Media diese Aktivitäten, die dazu dienten, Chinas „Kerninteressen“ zu wahren.

Sogenannte „Bildungsberater“ der chinesischen Gesandtschaften in Australien sind bemüht, an allen Universitäten des Landes Studentenvereinigungen für die insgesamt 90‘000 chinesischen Auslandsstudenten, die sich in Australien oft wenig heimisch fühlen, zu gründen und zu unterhalten. Ein nach Australien übergelaufener ehemaliger chinesischer Diplomat gab an, dass diese „Berater“ nicht nur die Anführer der Vereinigungen ernennen, sondern diese auch mit Geldmitteln unterstützen. Die Mitglieder haben dann die Aufgabe, chinesische Staatsgäste in Australien am Flughafen zu begrüssen und unerwünschte Proteste zu unterbinden. Darüber hinaus sollen sie Informationen über Studentengruppen sammeln, die sich mit Falun Gong oder Tibet befassen, und diese infiltrieren.

Eine chinesischsstämmige Dozentin an der Universität in Sydney gab an, sie sei bei einer Reise nach China von den Behörden viermal befragt worden, weil sie zuvor an einem Seminar der Universität von New South Wales kritische Bemerkungen zur Demokratie in China gemacht habe. Ihr sei ein komplettes Dossier über sie sogar mit dem Namen der Informantin vorgehalten worden. In einem anderen Fall wurden die in China lebenden Eltern eines Studenten ermahnt, sie sollten ihren Sohn zur „Mässigung“ anhalten, weil dieser beim Australien-Besuch des Dalai Lama beobachtet wurde.

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