Tibeter fordern Befreiung des Panchen Lama

Auf schwarzen Ballonen heisst es in weisser Schrift: «Freilassung Panchen Lama. Seit 20 Jahren vermisst.» Rund 200 Tibeter liessen die Ballone am Sonntag im Tibet-In­sti­tut in Rikon in den Himmel steigen. Sie fordern damit die Regierung der Volksrepublik China dazu auf, den Panchen Lama aus dem Gewahrsam zu entlassen und umgehend über sein Schicksal zu informieren.

Am 17. Mai 1995 ist der sechsjährige Gedhun Choekyi Nyima in Tibet spurlos verschwunden. Nur drei Tage zuvor hatte ihn der Dalai Lama als Wiedergeburt des zehnten Panchen Lama anerkannt. An seiner Stelle wurde mit einem umstrittenen Verfahren ein anderer zum Panchen Lama erklärt. Dieser wird von den Tibetern jedoch nicht respektiert, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung verschiedener Tibet-Organisationen heisst. Bis heute sei nicht bekannt, wo sich der vom Dalai Lama anerkannte Panchen Lama und dessen Familie aufhält.

Die Hoffnung nicht aufgeben

Am weltweiten Solidaritätstag am Sonntag mit Tibet wollten die Anwesenden auch in Rikon ein Zeichen setzen. «Wir geben die Hoffnung nicht auf», sagt Diky Garne von der Tibetergemeinschaft Schweiz und Liechtenstein. Mit dabei war unter anderen Kalon Tsering Dhondup, Finanzminister der tibetischen Exilregierung aus Dharamsala in Indien. Er habe dar­auf hingewiesen, dass es wichtig sei, sich weiter unermüdlich für den Erhalt der tibetischen Kultur einzusetzen. Gemeinsam beteten die Anwesenden zudem für die Opfer der Erdbeben in Nepal. Eine weitere Kundgebung für die Freilassung des Panchen Lama hat gestern Abend in Zürich vor dem Chinesischen Generalkonsulat stattgefunden. (Landbote)

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