Für Staudammprojekt müssen tausende Tibeter ihr Heim verlassen

siedeln die chinesischen Behörden nördlich von Lhasa an die 4000 tibetische Bauern zwangsweise um, wie aus Quellen aus der Gegend hervorgeht.

 

Ein dort ansässiger Tibeter, der anonym bleiben möchte, sagte, 500 tibetische Haushalte müßten für den Bau dieser neuen Wasserkraft-Anlage, die in Phodo im Bezirk Lhundrup der TAR geplant ist, ihr Heim verlassen. „Das heißt, daß zwischen drei- und viertausend Leute betroffen sein werden“, fügte er hinzu.

„Die Chinesen bauen Brücken und blockieren den Fluß. Sie haben bereits Häuser eigens für ihre Soldaten gebaut, die als Arbeiter an der Baustelle eingesetzt werden“.

Einige Haushalte wurden bereits umgesiedelt, während andere die Anweisung erhielten, sich zu entfernen, bevor das Gelände, auf dem sie wohnen, überflutet wird. „Man sagte ihnen, daß sie ihre Felder nicht mehr bewässern oder umpflügen noch die Ernte einbringen dürften. Bis September kommenden Jahres müssten sich alle entfernt haben“.

Aber keine einzige der betroffenen Familien möchte umziehen, sagte der Mann. „Sie fürchten, daß sie und ihre Tiere sich nicht an ungewohnte Bedingungen anpassen und krank werden könnten“. Trotz wiederholter Einsprüche wurden alle gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Ebenso wurde ihnen die Bitte, daß sie wenigstens in der Nähe angesiedelt werden, abgeschlagen. Einige Gruppen sollen in die Gegenden von Yulnga, Taglung und Radreng kommen und andere nach Lhasa.

Die Familien, die nach Lhasa geschickt werden, haben es besonders schwer, weil sie in der städtischen Umgebung keine Weidegründe für ihre Tiere finden werden. „Sie werden sich veranlaßt sehen, ihr Vieh zu verkaufen und woanders hinzugehen“.

„Jede Familie soll eine Summe von etwa 10.000 Yuan (US$ 1500) als Entschädigung erhalten, aber es wurde ihnen befohlen, das Geld zum Bau neuer Häuser, in die sie dann ziehen sollen, einzusetzen“.

Eine Quelle außerhalb Tibets bestätigte den Bericht, und sagte, sie habe gehört, daß sechs Ortschaften in der Gegend von Phodo zur Umsiedelung vorgemerkt wurden. Weil drei Flüsse in Phodo (der Radreng, der Lhachig und der Pachoe) aufgestaut werden, wird nicht nur Phodo selbst, sondern auch das umliegende Land in Mitleidenschaft gezogen werden.

„Alle Arbeiter an dem Staudammprojekt sind Chinesen“, fügte er hinzu. „Ich hörte schon früher, daß bereits über 1000 chinesische Soldaten nach Phodo gekommen sind. Und zusätzlich zu diesen sind nun noch einmal zweitausend eingetroffen“. “Nicht nur die Menschen und das Vieh sind betroffen, auch historische Monumente wie eine berühmte Kettenglieder-Hängebrücke und ein kleines Nonnenkloster werden unter dem Wasser verschwinden“.

Chinesische Entwicklungsprojekte in Tibet führten schon öfters zu Zusammenstößen mit Tibetern, die den chinesischen Firmen vorwerfen, ihre Lebensgrundlage zu zerstören und die Umwelt zu vergiften. Die Entwicklung ist in den Händen der han-chinesischen Zuwanderer, die alle führenden Positionen einnehmen. Ohne zuvor Umweltverträglichkeitsstudien durchgeführt zu haben oder Rücksicht auf die empfindliche Umwelt Tibets zu nehmen, bauen sie riesige Staudämme und andere Infrastrukturobjekte.

Dies ist nur einer von vielen, vielen weiteren Staudämmen, die auf dem tibetischen Hochland gebaut werden. Noch viele Zehntausende von Tibetern werden zur Umsiedlung gezwungen werden, um Platz für diese Projekte zu schaffen.

Der tibetische Umweltexperte Tashi Tsering veröffentlichte am 11. Dezember einen Artikel „Monitoring development and sharing information through Google Earth” zu dem selben Thema, es gibt dort Bilder der genaueren Lage der geplanten Staudämme und der umliegenden Landschaft.

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