Sieben Tibeter verbrennen sich in einer Woche selbst

Von zwei Tibetern, die sich bereits am Donnerstag nördlich von Lhasa, der
Hauptstadt der Autonomen Region Tibet, angezündet hatten, erlag ein 20-Jähriger
auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen. Sein fünf Jahre älterer Cousin
sei von chinesischen Sicherheitskräften weggebracht worden, sein Schicksal
unbekannt, berichteten die Organisation «Free Tibet» und «Radio Free Asia» in
der Nacht zum Sonntag. Die Cousins forderten nach Informationen von «Free Tibet»
die Unabhängigkeit Tibets, die Einigkeit aller Tibeter und die Rückkehr des
Dalai Lama.

«Es hat zwei Tage gedauert, bis Informationen über diesen
jüngsten Protest nach außen gedrungen sind», teilte «Free-Tibet»-Direktorin
Stephanie Brigden mit. Die Tibeter im Kreis Driru seien eingeschüchtert. «Ihre
Ängste sind sehr wahrscheinlich auch berechtigt, wenn man sieht, dass zuletzt
Menschen im Zusammenhang mit der Weitergabe von Informationen verschwunden sind
oder zu bis zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt worden sind», sagte
Brigden.

Am Freitag hatten sich in der nordwestchinesischen Provinz Gansu
zwei Tibeter binnen weniger Stunden selbst verbrannt. Das bestätigte auch die
chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Beide starben. Bereits zuvor hatten sich
im Kreis Xiahe (tibetisch: Sangchu) drei Tibeter selbst verbrannt, um gegen die
chinesische Herrschaft zu protestieren.

Seit 2009 haben sich mehr als 60
Tibeter aus Protest gegen Chinas Politik selbst angezündet. «Chinas Tibetpolitik
ist vollkommen gescheitert», sagte die «Free-Tibet»-Direktorin Brigden.


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