Dalai Lama kommt im August nach Hamburg
Es geht weiter aufwärts mit dem Museum für Völkerkunde. Über 132.000 Besucher zählte das Museum 2013 – eine leichte Steigerung gegenüber 2012. Auf besonderes Interesse stieß die Sonderausstellung über die Tscherkessen, die einst rund um Sotschi, den Austragungsort der am Freitag eröffneten Olympischen Winterspiele, siedelten und von dort vertrieben wurden. Über 25.000 Besucher kamen allein wegen des kaukasischen Volkes an die Rothenbaumchaussee.
Trotz einer erfolgreichen Bilanz 2013 ärgert sich Museumsdirektor Professor Dr. Wulf Köpke unverändert über die knappen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Insbesondere die „Zweiteilung“ der Hamburger Museumslandschaft, wie er es nennt, macht ihm zu schaffen. Kunstmuseen stehen höher im Kurs als die anderen, erhalten mehr Spenden und Unterstützung. In manchen Ländern, zum Beispiel Lateinamerikas, sei das Hamburger Völkerkundemuseum angesehener und beliebter als in Hamburg, so Köpke. Dennoch bietet das Völkerkundemuseum auch 2014 ein reichhaltiges Programm mit zehn bis elf Sonderausstellungen sowie vielen Festen und Märkten. Und illustren Gästen. Zur Eröffnung der ersten neuen Ausstellung „Jung. Innovativ. Genial - Preisgekröntes Schwedisches Design von Ung Svensk Form und Design S“ erschien die schwedische Kronprinzessin
Victoria mit Ehemann Daniel.
Die Ausstellungen „Tibet. Nomaden in Not“ und „Tibetische Nonnen“ (August bis November) wird der Dalai Lama besuchen. Weitere Ausstellungen behandeln Portugal, Brasilien, Ecuador, Birma/Myanmar und die westafrikanische Savanne. Außerdem werden Entwürfe zur Umgestaltung des Europasaales vorgestellt. Die erste Ausstellung, die noch bis zum 27. April läuft, wird für ein Völkerkundemuseum immer noch als ungewöhnlich angesehen. Was hat Design mit Ethnologie zu tun? Sehr viel, insbesondere im Falle Schweden. „Schwedens Volkskunst hat Schwedens Design beeinflusst“, erläuterte Direktor Köpke bei der Vorstellung der Ausstellung „Jung. Innovativ. Genial - Preisgekröntes Schwedisches Design von Ung Svensk Form und Design S“. Da Schweden einst ein eher armes Land war, sind die Handwerker hier mit Material sehr sparsam und erfinderisch umgegangen. Diese Tradition beherzigen noch heute die Designer, die im Völkerkundemuseum erstaunliche Dinge zeigen, wie zum Beispiel einen Drucker für Blinde, Lampen, die mit einem Gegengewicht selbst Strom erzeugen oder eine pedalbetriebene Schälmaschine für Yuka-Wurzeln.
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