Dalai Lama drängt auf Hilfe für Rohingya-Muslime
Der Dalai Lama, der spirituelle Führer der tibetischen Buddhisten, hat nach Angaben der AP vom Donnerstag gesagt, dass die Welt das Elend der mehr als 3000 verzweifelten Flüchtlinge an den Küsten Indonesiens, Malaysias und Thailands in den vergangenen Wochen nicht ignorieren könne. Diese Menschen sind von Menschenhändlern nach ihrer Flucht entweder ihrem Schicksal überlassen oder mussten von ihren Angehörigen für Lösegeld freigekauft werden.
„Es ist nicht genug zusagen: ‚Wie sollen wir bloß diesen Menschen helfen?‘“ zitiert ihn die Zeitung an seinem indischen Exilort in Dharamsala. „Das reicht nicht aus. Da ist dann etwas falsch an der Art und Weise des menschlichen Denkens. Definitiv fehlt es uns an Mitgefühl für das Leben des anderen und dessen Wohlergehen.“
„Es gibt Schwierigkeiten“
Die Flüchtlinge sind teilweise wegen Armut geflohene Muslime aus dem angrenzenden Bangladesch und Rohingya-Muslime, die den Verfolgungen der buddhistischen Mehrheit in Myanmar zu entkommen versuchen. Der Dalai Lama sagte, dass er das Thema der Rohingya bereits früher mit Suu Kyi besprochen habe. „Ich habe das Thema des öfteren angesprochen und sie sagte mir, dass sie Schwierigkeiten damit habe. Die Dinge seien nicht einfach, sie seien vielmehr sehr kompliziert“, so der Dalai Lama weiter. „Aber trotz alledem habe ich das Gefühl, dass die etwas tun könnte.“
Suu Kyi wurde zur nationalen und internationalen Heldin, als sie sich gegen die langjährige Herrschaft der Generäle in Myanmar aussprach und mehrere Jahre in Hausarrest verbringen musste. Sie betrat die politische Bühne, nach dem sie 2010 freigesprochen wurde und die Militär-Junta die Macht an eine zivile Regierung übergab.
Keine staatsbürgerschaftlichen Rechte
In dem überwiegend von Buddhisten bewohnten Land gibt es eine Reihe von Vorurteilen gegenüber den Rohingya-Muslimen, die nach dem Staatsbürgerschaftsrecht nicht zu den 135 Volksgruppen des Landes zählen und damit keine staatsbürgerlichen Rechte besitzen.
Jetzt sagte Suu Kyi, sie habe nie die Absicht gehabt, eine Expertin für Menschenrechte zu werden. Kritiker werfen ihr vor, dass sie ein Engagement für die Rohingya als ein Hindernis für eine eventuelle Präsidentschaftskandidatur erachte.
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