Das Wort des Buddha

BUDDHA, das ist der Erleuchtete oder Erwachte, ist die ehrende Bezeichnung für den Begründer der im Abendland als Buddhismus bekannten Erlösungslehre. Im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung wurde er zu Kapilavatthu, im Grenzgebiet des heutigen Nepal, als der Sohn des regierenden Sakyer-Fürsten geboren. Sein Geschlechtsname war Gotama (Sanskrit: Gautama) und sein Eigenname Siddhattha. In seinem 29. Jahre entsagte er der Welt und vertauschte sein Leben als Prinz mit dem eines hauslosen Wandermönches. Nach sechsjähriger unbefriedigter Wahrheitssuche und ebenso erfolgloser Schmerzensaskese fand er schließlich die vollkommene Erleuchtung (sammá-sambodhi) unter dem Bodhi-Baum zu Gaya (dem heutigen Bhod-Gaya). Es folgten 45 Jahre unermüdlicher Lehrtätigkeit; und im Alter von 80 Jahren verschied zu Kusinara jenes »wahnlose Wesen, das zum Heil und Segen dieser Welt erschienen war«.

Der Buddha ist weder ein Gott, noch eines Gottes Prophet oder Inkarnation. Er ist jenes höchste menschliche Wesen, das, "durch sich selbst belehrt", aus eigener Anstrengung die endgültige Erlösung vom Leiden und höchste Weisheit gewann und zum unvergleichlichen Menschheitslehrer und großen Vorbild wurde. Er wird zum "Erlöser" nur für diejenigen, die den von ihm gegangenen und gewiesenen Erlösungsweg selber bis zum Ende gehen. In der vollkommenen Harmonie seiner Weisheit und Allgüte verkörpert der Buddha das universelle und für alle Zeiten gültige Ideal des vollkommenen Menschen.